viewfinder #HARZ #06 Haus der Stille

Draussen im Harz, da wo der Wald dicht ist und die Straßen schmal und eng werden. Draussen liegt ein Ort der Stille. Ein Ort der Andacht, aber auch Ort ein Ort für’s Geschäft. Das Kloster Walkenried, Ort der Zisterzienser Mönche.

Tradition in Stein

 Vor fast 900 Jahren erbauten Mönche ein Kloster. Mitten in den einsamen Harzwäldern, in einer sumpfigen Gegend, erfüllte es alle Vorgaben ihres Ordens. Weit entfernt aller Siedlungen, einsam, aber doch mit wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten, fanden sie hier ideale Bedingungen vor. Die Mönche legten die Sümpfe trocken, entwickelten die Umgebung und schon wenige Jahre später entstand im südlichen Harz eine kleine Wirtschaftsmacht. Ihre Traditionen finden sich in Stein festgehalten noch heute.

Kirchenmänner und Geschäftsleute

 Die Reste der alten Klosterkirche ragen immernoch weit auf. Das gotische Bauwerk entstand zwischen 1218 und 1290. Damals eine der größten Kirchen in Norddeutschland. Sie und der anschließende Kreuzgang sind das spirituelle Herz der Brüder. Das wirtschaftliche Herz schlägt für der Agrar- und. Sie bauten wasserwirtschaftliche Anlagen zur Energierzeugung und verhütteten Erze aus dem Rammelsberg und dem Oberharz. Erst im 15. Jahrhundert geht es bergab. Im Bauernkrieg wird das Kloster 1525 geplündert und Teile der Klosterkirche zerstört. Seitdem verfällt der Sakralbau.

 Auf den Spuren der Strukturen

 Die Mönche lebten strikt nach ihren Ordensregeln. Klare Strukturen bestimmten den Tagesablauf. Lange schon klingen ihre Gebete nicht mehr durch die Gänge in Walkenried. Heute kann jeder, der möchte, einen kleinen Einblick in das Leben der früheren Bewohner bekommen. In den erhaltenen Bauten vermittelt das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried Hintergrundwissen über die Welt der Zisterzienser. Tagesrhythmus und Denkweise der Mönche werden hier erlebbar.

Kleine Menschen in Kutten

Manchmal ziehen kleine Mönche unter den Bögen des Kreuzgangs entlang. Schweigend gehen sie im Gänsemarsch mit festen ruhigen Schritten. Sie sind gemeinsam still und sie arbeiten gemeinsam als Schreiber im Scriptorium. Kleine Mönche auf Zeit. Schulklassen und Jugendgruppen können am eigenen Leib spüren wie es war als Mönch. Eine vielfältige Museumspädagogik bietet eine Vielzahl an Programmen und Sonderführungen an. Alle, die selbst in die Welt der Mönche eintauchen möchten finden hierzu Infos unter www.kloster-walkenried.de

 

Video/Panorama/ Text: Stefan Sobotta | Fotos: Tom Tautz