viewfinder #HARZ #10 Wasserwirtschafter

Gräben, Teiche, Wasserläufe. Man trifft überall im Harz auf  diese Relikte des Bergbaus. Mehr als 300 Kilometer Gräben ziehen sich allein durch das Mittelgebirge.107 künstlich angelegte Teiche sind ebenfalls Teil dieses weltweit einmaligen Systems.  Zwischen dem 13. Und dem 18. Jahrhundert wurde dieses System mit ursprünglich mehr als 500 Kilometer Grabenlänge errichtet. Es ist einer der weitläufigsten Energiespeicher der Welt.

 Energiereich.

 Bergbau braucht Antriebskraft. Kraft um die Pumpen in den Schächten zu bewegen, Kraft um die Bergleute in den Berg und das Erz aus dem Berg zu bringen. Mit Wasserrädern wurden diese Aufgaben bewältigt. Ein ausgeklügeltes System speicherte das Wasser in oft kaskadenartig angelegten Teichen und transportierte es in Gräben zu den Gruben. Dort stürzte es in die Tiefe und bewegte oft mehrere Wasserräder hintereinander.

 Gepflegtes Erbe

Wo früher Grabenwärter ihren Dienst versahen kümmern sich heute Mitarbeiter der Harzwasserwerke um die historischen Anlagen. Im schnitt müssen jedes Jahr 1000 Quadratmeter Trockenmauern ersetzt oder erneuert werden. Äste, Laube, ganze bäume blockieren den Fluss des Wassers. Die Harzwasserwerke kontrollieren und reinigen die Gräben und Wasserläufe und sorgen so für den Erhalt dieses einmaligen Kulturdenkmals.

Mammutbauwerk

Mehr als 20 Meter ragt ein Damm neben der Bundesstraße 242 auf. Oben läuft das Wasser vom Bruchbergmassiv in Richtung Clausthal. Der Sperberhaier Damm ist eines der auffälligsten Bauwerke der Oberharzer Wasserwirtschaft. Fast 100 Jahre wurde diskutiert wie man hier das Wasser zu den Gruben leiten konnte. Ein Damm war dann die Lösung nachdem Holzkonstruktionen und Steinbauwerke wegen aus finanziellen und strukturellen Gründen ausgeschlossen waren. 600 Menschen schufteten zweieinhalb Jahre bis diese Herkulesaufgabe vollbracht war und 1734 das erste Wasser gen Clausthal-Zellerfeld floss. Als eine der ersten Maßnahmen nach Übernahme der Oberharzer Wasserwirtschaft durch die Forst Anfang der 1990er Jahre öffneten die Harzwasserwerke den Graben wieder. In den Jahren vorher war er verrohrt werden und nnicht mehr sichtbar. Das alte Mauerwerk wurde auf einem Teilstück wieder hergestellt und zeigt jetzt wieder den ursprünglichen Zustand.

Speicher

 Die Teiche waren die Energiespeicher unserer Vorfahren. Heute dienen einige von Ihnen der Trinkwasserversorgung. Sie sind so Teil des System der Talsperren mit denen die Harzwasserwerke die Bevölkerung mit dem lebensnotwendigen Element versorgt.

 

Video/ Foto/ Panorama/ Text: Stefan Sobotta


Tagesförderbahn zum Ottiliae-Schacht

Abfahrt und Ziel: 

Alter Bahnhof (neben dem ZOB und Stadtbibliothek)

Fahrplan von Mai bis Oktober:

samstags 14.30 Uhr

sonn- und feiertags 11.00 Uhr und 14.30 Uhr

 Nähere Informationen über die Tagesförderbahn und den Ottiliae-Schacht:

 Das Oberharzer Bergwerksmuseum

Tel. 05323 98950

info@oberharzerbergwerksmuseum.de

www.oberharzerbergwerksmuseum.de